Die Entwicklung in den Bereichen IT und Kommunikation ist sehr rasant und wer jetzt einen Computer neuester Technologie erwirbt, muss fest damit rechnen, dass sein Gerät in kürzester Zeit veraltet ist.
Woran liegt das schnelle Altern?
Brauchte man zu Zeiten von Konrad Zuse noch ganze Räume oder sogar ganze Gebäude für einen Rechner, werden heutzutage Chips, die zum Teil nicht größer als der Kopf einer Nähnadel sind, mit tausenden von mikroskopisch kleinen Schaltkreisen in vollautomatischer Serienproduktion gefertigt. Möglich ist dies durch die Verfahren des “rapid prototyping” und der “rapid production”. Hinter diesen zwei Fachbegriffen verstecken sich modernste Methoden um Design und Konstruktion auf der einen Seite und den Bau von Prototypen und schließlich die serielle Fertigung von Bauteilen auf der anderen Seite so schnell als möglich zu erreichen. Brauchte man früher selbst für das Design bis zur Produktion einfacher Bestandteile eines PC, beispielsweise der Frontseite eines PC-Gehäuses, noch Tage oder Wochen, geschieht dies heutzutage innerhalb eines Arbeitstages. Bei den elektronischen Komponenten sieht es ähnlich aus. Ausgeklügelte Schaltkreis-Simulatoren ermöglichen Konstruktion und Test der Bauelemente, bevor eine Platine bedruckt wird. Neuentwicklungen verlaufen folglich wesentlich schneller, als noch vor ein paar Jahren.
Konkurrenzkampf und Marktanteile auf dem globalen Markt
Hinzukommt ein knallharter Konkurrenzkampf unter den Herstellern von Hardware auf dem Markt. Jeder Anbieter möchte möglichst schnell seine Neuheiten auf den Markt bringen. Besonders aggressiv sind die Produzenten in der Prozessortechnik. Es geht in dieser Branche nicht nur um technische Entwicklung, sondern auch vorrangig um Verkaufszahlen und Marktanteile auf dem globalen Markt. Schließlich wird bestimmt nicht aus Nächstenliebe oder technischer Neuerungen zuliebe neue Technologie entwickelt und produziert. Ein anderer Fakt ist die enge Zusammenarbeit zwischen dem einen oder anderen Anbieter von Betriebssystemen mit den Hardwareproduzenten. Ein Blick auf die Aufkleber auf dem heimischen PC genügt dabei um dies betätigt zu bekommen.
Nicht in jedem Fall ist ein neuer PC nötig
Der Verbraucher wird folglich mit einer schier endlosen Produktpalette konfrontiert. Der Kunde soll schließlich das Neueste und Beste kaufen, was die Werbeaktionen der IT-Industrie versprechen um dann feststellen zu müssen: Das Produkt gilt als veraltet. Damit der Verbraucher das Problem auch wirklich kennenlernt, wird er mit der Nase darauf gestoßen, beispielsweise wenn plötzlich nach einiger Zeit Updates für das Betriebssystem nicht mehr funktionieren, oder er bei Besuch der einen oder anderen Seite direkt mitgeteilt bekommt: Eine Komponente des PC oder des Betriebssystems ist veraltet. Ob der PC veraltet ist, steht jedoch in den Sternen und gezieltes Marketing lässt grüßen. So schnell veraltet ein Rechner nämlich nicht und es gibt alternative Betriebssysteme die genauso gut funktionieren. Der eine oder andere wird sich wundern, wie schnell der angeblich veraltete PC wieder läuft, wenn ein Wechsel des Betriebssystems erfolgt ist. Alternative Betriebssysteme wie zum Beispiel Linux, sind sogenannte Open Source und damit kostenlos, inzwischen sehr einfach zu installieren und auch kinderleicht zu bedienen. Nur weil Marketingstrategen etwas als veraltet erklären, muss dies nicht unbedingt wirklich zutreffen.
Foto: Ford Prefect - Fotolia